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~ Asatru-Gedichte von mir ~

Der Graue Gott

Manche sehn mich ausschließlich in Weiß,
doch gibt´s ohne Schatten kein Licht;
manche malen mich ganz in Schwarz,
doch so einfach beschreibt man mich nicht.

Die Farbe des Aufgangs und Untergangs,
ich trag´ sie in Mantel und Sinn;
nicht Hell und nicht Dunkel, nicht Morgen noch Nacht,
sondern Dämmerungsgrau zwischendrin.

Du rufst mich in deiner schwersten Stunde,
doch bekommst du Antwort von mir?
Bewahr ich dich vor der tödlichen Wunde,
oder schick ich die Wölfe zu dir?

Es rufen mich an beide Heere um Sieg
und opfern dem Lenker der Raben,
doch am Ende der Schlacht liegen alle vielleicht
mit Gesichtern nach unten im Graben.

Ich bin, der ich bin und ich tu, was ich muß,
ob ihr mich verehrt oder haßt.
Ragnarök kommt, und ich brauch jeden Mann:
Das ist meine Bürde und Last.

© 2006 Michaela Macha

- Ihr dürft meine Gedichte gerne privat ausdrucken und verwenden. Falls Ihr etwas weiter verbreiten wollt 
(posten, drucken etc.) geht das i.d.R. in Ordnung, aber bitte fragt mich vorher. Danke! - 

Bild: "Odin - The Northern God of War", vollseitiger Holzschnitt, handkolorierte Illustration. Veröffentlicht in Harper's Weekly, 22.7.1871

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