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~ Asatru-Gedichte ~

Winternachts-Gedicht/Meditation

Kahl ihre Glieder nun, lang ist ihr Schatten:
Während Sol tief sinkt über Schwedens Hügeln,
glüht ihr Licht durch die laublose Esche,
deren Wurzeln weit in die Tiefe reichen.

Das Hügelgrab-Gras ist gebräunt vom Tod,
obschon Frey schwor, daß Frost nie läge
über den Toten, seinen teuersten Freunden,
dennoch schlug die Kälte das Land.

Zu vergangenen Jahren gehn meine Gedanken,
zu Geschichten, die Nordmänner früher erzählt.
Den begrabenen König nannten sie Gott,
brachten Geschenke fürs Ernteglück.

Seine Knochen sind nun mit der Erde vermengt,
seine irdischen Nachfahrn keine Könige mehr –
doch manche unter den Schweden traun noch
seiner unsichtbaren Macht, dem Ynglingen-Vater.

Auch ich habe dort seine Nähe erfahren
und den Gott gefühlt, den Grabstaub verbirgt:
Er nannte mich Verwandte, umarmte mich eng,
er nannte das Land, das ich liebe, mein Heim.

Kahl ihre Glieder, und lang ihr Schatten –
die Esche, die wacht übers wintrige Land;
Sols Bruder beleuchtet den Grabhügel-Grund,
die Funken Muspells sprühn ihren Glanz.

Original: "Winternights poem/meditation", ©  Ingeborg Svea Nordén
© Übersetzung: Michaela Macha
 

Ingeborg´s Norse Heathen Pages

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