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~ Asatru-Gedichte ~

Untar heriun tuem

Zwei Krieger stritten im einsamen Feld
Ward der jüng’re vom Blute gerötet
Der Sieger ihn nun in den Armen hält
Hat den Gegner im Zweikampf getötet.

Hört den Wehruf des Gotenheeres nicht
Sieht nicht nahen die feindlichen Boten
Unter ihnen ein alter Degen spricht:
„Ich bitt’ um den Leichnam des Toten.“

Da grimmig erwidert der düst’re Held
„Und erkennst du nicht, Heime, den Recken?“
Ein dumpfes Ahnen den Reiter befällt
Doch auf einmal erstarrt er vor Schrecken.

Stumm deutet er seinen Knappen zu gehn
Denn schon kommen des Siegreichen Scharen
Und sinnend muß er in das Antlitz sehn,
Das nicht gesehn ward seit dreißig Jahren.

Wendet sich um und mit zitterndem Ton
spricht er nun krampfhaft folgende Worte:
„Verflucht, wer der Sippe tut diesen Lohn!“
Und er flieht von dem schändlichen Orte.

Der Himmel birst, und Donner widerhallt
Als die Krieger den Holzstoß errichten
Und dräuend des Alten Wehruf erschallt
Hinauf zum Sitz der heiligen Lichten.

Nun trägt er den Körper zum Leichenbrand
Den gefallenen Jüngling zu ehren
Der fiel durch des Vaters eigene Hand
Zwischen den beiden Heeren.

© Eofor 1999

Bild © Tama

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