~ Asatru-Gedichte ~
Stille
Wie zerbrechliche Sakura-Blüten schwebt Frieden
vorbei.
I sehne mich nach der Anmut der Stille.
Mit der Präzision eines Schwertes, das seine Scheide sucht,
entzieht sie sich mir.
Sie tanzt vor mir, wie Rauch sich in tosendem
Windstoß verflüchtigt,
oder Sonnenlicht auf geflecktem Wasser tanzt.
Ich weiß nie sicher, wo ich sie finden kann.
Ich kann sie nicht fangen.
Stattdessen verfolge ich ihre Spur, mein Hunger nie
gesättigt.
Nur in Dir läßt sich diese ersehnte Stille finden,
und dort ist keine Stille außer der stürzenden Flut
von entfesselter Anbetung.
Vielleicht sollte ich so etwas fürchten, wie die Lebenden
die Stille des menschlichen Herzens fürchten.
Aber ich kann mich nicht zu solcher Schwäche
durchringen,
genausowenig wie ein Krieger dazu, das Todeslied zu fürchten, das seine Klinge
bringt.
So bist Du für mich, Grimnir.
Der letzte entscheidende Schnitt durch eines Kriegers Klinge ist freundlicher
als Zeit, fern von Dir verbracht.
Am Ende, scheint es, habe ich meine Suche nach Einsamkeit aufgegeben,
um den Sturm zu umwerben.
© Original: "Stillness": Galina
Krasskova 2005
©
Übersetzung: Michaela Macha 2006
Galina Krasskova ist Autorin von "Exploring
The Northern Tradition"
und "The
Whisperings of Woden". Ihre Homepage.
Bild:
Hurricane Linda. Public Domain, credits:
NOAA - National Oceanic &
Athmospheric Administration
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