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~ Asatru-Gedichte ~

Sommersonnenwende 

Es fallen herab von Asgards Hallen
Tränen viel, kann man's heute sehn;
Voller Harm sind die Götter, Odin voll Zorn,
Weiß er wohl, daß bald erklingt des Wächters Horn?

Tage sind gezählt, der Brand ist bereit,
An einem Ort herrscht heut kein Streit;
Der Lichte starb, durch den Schuss des Seinen,
Trauer brach unter Ratern, der Wolf riss an den Leinen;

Der Stoß ist gefertigt aus edlem Holz,
Ist der Gott auch tot, in seinem Antlitz ist der Stolz;
Feuer schwelt in knisternder Lohe,
Den Abschied nimmt jeder Rater, jeder Hohe.

Der Hammer zeigte nun zum Brand,
Soll weihen das Grab, stehts am Ufer, im Sand;
Und Nanna, die Holde, ihr bricht das Herz,
In den Tod folgt sie, starb sie auch voller Schmerz.

So geschieht es Jahr um Jahr,
Die Sonnenwende, die liebliche Schar;
Der Mensch kann's sehen, wie Götter weinen,
und hört Thor auch klagen um den Tod des einen.

Ich sah den Regen, ich hört' das Grollen,
Sah bittere Tränen vom Berge rollen;
Und wußt' genau, es ist soweit,
Balder wird brennen, und gehen für lange Zeit.

Und doch, wie soll die Lohe leben?
Nicht trocknet sie das Holz, im Regen;
Kann Balder doch den Weg nicht gehen?
Alle Dinge weinen, wollen vor Hel um Gnade flehen.

© Robert "Bragisson" Reichl

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