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~ Asatru-Gedichte ~

Mortraeths Lied

Ein Dutzend Sommer brachte nicht
mir die Berührung seiner Hand
Ein Dutzend mal warf jener Baum
Blätter aus Feuer übers Land
Wenn schweigend ich ans Gatter geh
Ich dien ihm, wie ich wart' und steh

Und hundert Ballen Tuch sah ich
vom Webstuhl springen, neu und rein
Ich falte sie und leg sie weg,
des düstren Winters Hoffnungsschein
So oft wie ich auf Botschaft harrt'
Was soll ich tun, als daß ich wart'

Ich pflüg die Felder, hüt die Schaf',
Ich schür den Herd und spinn das Rad
Ich arbeit hart, doch flieht mich Schlaf
vor Furcht, was Morgen bringen mag
Daß er gefallen sei, ich bang
Voll Angst ich wart', und arbeit lang

Ich schütz das Haus und schütz das Land,
Versorg die Mannen und sein Vieh
Lächel' mein Lächeln, wenn er kommt
und nochmal, wenn er wieder zieht
So spinnt mein Leben, jedesmal
Wenn er geht fort und ich bleib da

Wenn kommt die Zeit und schwillt die Flut
Wenn Schiffe ziehn aufs Meer hinaus
Sein letzter Blick auf Heim und Land
Wird sehn den Strand, und mich am Haus
Bevor ich kehr zu Herd und Garten
Die Tage ziehn, und ich werd warten.

© Original "Mortraeth´s Song": Arthur McLean
© Übersetzung: Michaela Macha

Bild: "Sleeping Draught", Arthur Rackham, 1910.

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