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~ Asatru-Gedichte ~

Heimat 

Am Ahnenhügel steht ein Kind, legt Blumenkränze nieder.
Für seine Ahnen und die Götter singt es schöne Lieder.
Ein Söldner aus dem Römerheer, der tritt hinzu und fragt:
"Was machst du mit den Blumen hier an diesem schönen Tag ?"

"Die Blumen sind als Gaben für meine Ahnen hier gedacht.
Das Lied ist für die Götter, die Schutz mir mitgebracht.
Doch was machst du hier, Herr Soldat,so fern von deinem Land 
und wo ist deine Heimat und wo ist denn dein Stamm ?"

"Mein Heim liegt weit im Westen, und Gallien wird´s genannt.
Ich bin dort fort gegangen aus diesem schönen Land.
Wollt für die Römer kämpfen für Ruhm und Ehr und Sold,
doch hier bei den Legionen ist mir das Glück nicht hold."

"Ach Herr Soldat was tust du, kämpfst für ein fremdes Heer;
hast Haus und Hof verlassen, kennst keine Heimat mehr.
Es gibt für mich nichts Schönres als hier zuhaus zu sein,
ich nenn es einfach Heimat, denn hier, da ist mein Heim.

Und wenn ich einmal kämpfe, dann nicht für fremden Sold
und wenn ich dann auch sterbe, sind mir die Götter hold."
Es trennten sich die Wege, und jeder ging für sich.
Doch der Soldat trägt mit sich ein trauriges Gesicht.

Spät in der Nacht im Langhaus schläft ein Germanenkind
im Schoße seiner Sippe, beschützt vor Sturm und Wind.

Beim Römerlager unten ein Schatten schleicht davon.
Es kann ihn nichts mehr halten, kein Sold und auch kein Ruhm.
Hoch in des Baumes Krone ein Kauz sitzt in den Ästen.
Er hört die leisen Worte: "Heimat - nach Westen, nach Westen !"

© 2005 Archeteutis

Bild: freie Clipart von Tripod.

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