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~ Asatru-Gedichte ~

Haithabu, Perle an der Förde

Möwen ziehen ihre Bahnen,
vermischen sich mit des Himmels Blau.
Wir wandern auf den Spuren der Ahnen,
munter, ja wild zerrt das Langboot am Tau.

Haithabu, Perle an der Förde, du schöne Stadt,
ein Schmelztiegel vieler Nationen.
Handelsplatz, der jedem etwas zu bieten hat,
in dir will so mancher gern wohnen!

Heute heißt es: Leinen los,
gen Hammaburg die Elbe Strom herauf!
Unser Hunger auf Waren ist riesengroß,
das Glück uns sei hold, trinken wir drauf!

Weiter geht es in die Förde hinein,
zu Stapeln sind Felle gehäuft.
Möge unser Handel erfolgreich sein,
auf dass sich niemand zu sehr besäuft!

Nun gehen wir vor Anker und machen fest,
der Hafen mit Schiffen gefüllt.
Wollen hoffen, dass man uns handeln lässt,
die Handelswaren mit Planen den Blicken verhüllt.

Welch ein Leben, was für ein Treiben,
es summt und brummt wie im Bienenstock.
So mancher kam, wollt dann bleiben
und hängte die Wanderschuhe an den Pflock.

Ein Häuptling der Christen seine Stimme erhebt,
"Tuet Buße und kniet nieder, ihr Leut!"
Beim Beten der Psalme seine Stimme erbebt,
denn es ist der siebente Tag der Woche heut.

Doch auch den alten Göttern huldigt man,
Thor und Odin, sie werden verehrt.
Ein Händler bietet geschnitzte Figuren an,
auch der Schutz der Freya ist bei vielen begehrt.

Aus den Häusern hört man Stimmen erklingen,
da wird nordisch, sächsisch, dänisch ja persisch gesprochen.
Von irgendwoher scheint ein Kindlein zu singen,
haben wir da gar einen leckeren Braten gerochen?

Für wahr hier ist es, ein Schild sagt es aus,
der Wirt winkt fröhlich und lautstark uns herein.
"Keiner von euch soll hungern in meinem Haus!
So setzt euch nieder und probiert wildes Schwein!"

Schon trägt er auf in dampfenden Schüsseln,
die Krüge gefüllt mit schäumendem Bier.
Hier werden wir nicht darben müssen,
Herr Wirt, dieses Bruchsilber, es gehört dir!

Ein Barde tritt ein und spielt uns ein Lied,
er singt von irischen Landen so grün, so weit.
Von Mary O´Conner dereinst er schied,
man sagt, die Holde starb vor Leid.

An gebrochenem Herzen vor Schmerz sie verging,
der Barde jedoch übers Meer verschwand.
Alles, was Mary noch blieb, war ein Ring,
in Haithabu der untreue Sänger ging an Land

Nun zupft er die Harfe und spielt seine Weisen,
von fernen Ländern und Wundern gar groß.
Ach, wie gern ging er wieder auf Reisen,
aber Haithabu, seine größte Liebe, lässt ihn nicht los!

Nun ist es Zeit "Lebe wohl" zu sagen,
auf geht es, zurück an Bord.
Möge unser Schiff über die Wellen uns tragen,
so segeln wir heim, von Haithabu fort.

Heimwärts geht es, die Truhen gefüllt,
feinste Stoffe aus arabischen Landen.
Ein kostbares Schwert in Leder gehüllt,
so manches Kleinod beim Handel wir fanden.

Wohl übers Jahr, so Odin uns lässt,
geht nochmals die Reise zur Fördestadt.
Dann machen die Leinen aufs Neue wir fest,
wo man uns so freundlich bewirtet hat.

© Æringi Pikturrsson

 

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