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~ Asatru-Gedichte ~
Ein kleiner Sonnengesang
Es ist die Zeit des Gleichgewichts
gleich stark sind Wachsen und Vergeh'n
und hoch am Himmel strahlt das Licht
sieht man die Sonnwendsonne steh'n
Sie leuchtet allen Menschen gleich
denn alle Menschen sind verwandt
ob nah, ob fern, ob arm, ob reich
sie leuchtet über jedem Land
Der Menschen Brüder wärmt sie auch
ob hoch am Himmel, tief im Forst
des Ebers Fell, der Amsel Bauch
die Adlerjungen hoch im Horst
Den Pflanzenschwestern gibt sie Kraft
die Heilkraft kommt durch sie ins Kraut
sie gibt den alten Eichen Macht
verleiht dem Enzian sein Blau
Die Sonnwendsonne leuchtet auch
verkannten Vettern, nackt und bar
dem Reich der Steine, alt und grau
sie bieten stumm das Haupt ihr dar
Und über allem, was einst war
was jemals hatte hier ein Leben
hat sie geschienen, stark und klar
gespendet allem ihren Segen
Das alte Rom, Ägyptens Glanz
alle Kulturen dieser Welt
sahen denselben Strahlenkranz
herab vom gleichen Himmelszelt
Der Sommerkönig wird gekrönt
und gibt sogleich die Herrschaft ab
der Macht wird er jetzt lang entwöhnt
der Winterkönig schwingt den Stab
Der Jahreskreis kennt alle Wege
die Feste bilden drin ein Tor
durch das der Götter reicher Segen
für alles Leben strömt hervor
Heut' ist der Höhepunkt des Lichts
des Jahres längster, lichter Tag
das Jahres-Rad bleibt stehen nicht
es zeigt zur dunklen Zeit hinab
Ich bin ein Teil des alten Rades
mit allem, was auf Erden lebt
ich wand're auf dem alten Pfade
bin in das Netz mit eingewebt
Das Rad des Jahres drehet sich
ein' jede Zeit hat ihre Rechte
und Mutter Erde wandelt sich
im Jahreskreis mit seinen Festen
© Eilthireach
Bild:
Glasmalerei, © Analemma McKee
Burrows
Erhältlich bei
Heathen Handicrafts,
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