Home
Gedichte: Von mir
Gedichte: Von Euch
Gedichte: Klassisch
Gedichte: Internat.
Asatru-Liederbuch
Musik & CDs
Asatru & Tanz
Geschichten
Stabreim
Lieder-Edda Online
Snorra-Edda Online
Links zur Dichtkunst
Tips zum Schreiben
Über "Skaldenmet"
Gedicht einsenden
Email
Gästebuch
Das Neueste

~ Altnordische & Klassische Gedichte & Volkslieder~

Das Walkürenlied (Darraðarljóð)

Aus der Isländischen Njals Saga. Ein Mann namens Darradar hat eine Vision:
Zwölf Walküren weben das Geschick einer gerade laufenden Schlacht
an einem gruseligen Webstuhl....

Aufziehen, aufziehen
Zum Gericht der Helden
Die Pfeilwolken
Des Weberbaums!

Es regnet Blut!
Schon wird auf Spieße
Das graue Gewebe
Der Krieger gespannt!

Die Schwestern füllen's
Mit blutigem Einschlag
Von Randwers Mord!
Das Gewebe wird gewebt

Mit Gedärmen der Menschen;
Angezogen die Fäden
Von Männerschädeln!
Spiesse, die Tritte
In Blut getaucht!

Eisern die Rüstung!
Pfeile die Schiffchen!
Mit Schwertern schlagen wir fest
Dies Gewebe des Siegs!

Es kommen zum Weben
Mit gezogenen Schwertern
Hildur, Iliorthrimul,
Sangrijdur, Swipul;

Der Schaft wird bersten,
Der Schild wird krachen,
Und rasseln an den Schild
Das spaltende Schwert!

Wir weben, wir weben,
Das Gewebe der Schlacht!
Dies Schwert war einst
Des jungen Königs Schwert.

Lasst uns gehen,
Lasst uns fliehen,
Und wenden in die Schlacht,
Wo unsere Freunde
In Waffen schwitzen.

Wir weben, wir weben
Das Gewebe der Schlacht!
Hinaus! hinaus!
Dem Könige nach.

Schon sahen draussen
Gunnur und Gondul
(Sie folgten dem König)
Die blutigen Schilde.

Wir weben, wir weben
Das Gewebe der Schlacht!
Ins Schwertergeklirr
Der streitenden Krieger!

Wir schonen, wir schonen
Der Kämpfenden nicht.
Es haben Walküren
Des Todes Gewalt.

Ein Volk soll künftig
Dem Lande gebieten,
Das jetzt in Wüsten,
In Gebirgen irrt.

Dem mächtigen König
Verkünden wir Mord.
Schon hat vor dem Pfeiler
Der Graf sich geneigt.

Und Irland erwartet
Ein grosser Schmerz,
Den die Menschheit nimmer
Vergessen wird!

Schon ist das Gewebe gewebt.
Blut betaut das Schlachtfeld,
Die Länder durchfluthet
Der Krieger Mord.

Schauerlich, schauerlich ist's
Zu schauen umher;
Wie durch den Himmel
Blutwolken ziehn.

Roth wird die Luft
Von Menschenhlut,
Eh' unser weissagendes
Lied verhallt.

Wir singen, wir singen
Dem jugendlichen König
Triumphgesänge.
Heil den Singenden
Und Heil dem Gesang!

Horcher am Hügel,
Vernimm dies Lied,
Und sing's daheim
Den Kriegern vor.

Wohlauf, ihr Schwestern,
Die Schwerter geschwenkt!
Von hinnen, von hinnen,
Mit eilenden Rossen
Hinweg von hier!

Home ] Nach oben ]